Alles schnieft und hustet

von

Mutter kümmert sich um ihr krankes Kind
Jeder Infekt stärkt die körpereigene Abwehr.

Wenn es draußen kalt wird, und wir uns lieber im warmen Zimmer aufhalten als an der frischen Luft, werden viele von uns anfällig für Erkältungserreger aller Art: Schnupfen, Husten und Halsweh gehören zu den ständigen Begleitern des Winterhalbjahres. Vor allem Kinder, so scheint es, schnappen jede Erkältungswelle auf und bringen ihre Eltern zur Verzweiflung, wenn sie nachts husten und keuchen, statt zu schlafen.

Während wir Erwachsenen über eine kompetente Abwehr verfügen, befindet sich das Immunsystem unserer Kinder noch in der Ausbildung, es muss lernen und reifen. Jeder Infekt, den ein Kind durchmacht, stärkt die körpereigene Abwehr und verhilft dem kleinen Patienten zu stabiler Gesundheit. Wenn wir jeden dieser harmlosen Infekte im Keim ersticken, kann das Immunsystem nichts lernen, was zur Folge hat, dass ein Kind auch mit zunehmendem Alter infektanfällig bleibt. In Fachkreisen wird auch diskutiert, inwieweit die Unterdrückung akuter Erkrankungen dazu beiträgt, dass die Anzahl destruktiver Autoimmunerkrankungen beständig zunimmt.

Haben Sie als Eltern keine Angst vor Erkältungskrankheiten, die Naturheilkunde bietet zahlreiche, wirkungsvolle Behandlungsansätze. In der Klassischen Homöopathie haben wir die Möglichkeit, Sie oder Ihr Kind entweder akut zu behandeln oder ein Konstitutionsmittel zu verordnen. Akut behandeln wir, wenn Sie oder Ihr Kind grundsätzlich bei guter Gesundheit sind, Sie jedoch von einem heftigen Infekt gebeutelt werden. Eine konstitutionelle Behandlung empfehlen wir immer dann, wenn der Patient eine gewisse Anfälligkeit aufweist, beispielsweise wenn Ihr Kind jedes Mal erkältet ist, nachdem es im Schwimmbad war oder dergleichen. In diesen Fällen trägt die Homöopathie dazu bei, den Organismus zu stärken und zu stabilisieren.

In akuten Fällen können Sie neben einer homöopathischen Behandlung auch zur Phytotherapie oder zu wirksamen Hausmitteln greifen.

Hustentee mit schleimlösender Wirkung

Diese Teemischung eignet sich zur Anwendung am Tag, da sie zur Verflüssigung des Schleims beiträgt und das Abhusten erleichtert. Der Hustentee ist auch für kleine Kinder ab dem 12. Lebensmonat geeignet (ohne Honig ab sechs Monaten).

Diese Mischung können Sie sich in Ihrer Apotheke zusammenstellen lassen. Damit der Tee seine Wirkung nicht zu schnell verliert, bewahren Sie ihn lichtgeschützt in einem Braunglas oder in einer Dose auf.

Dosierung: Übergießen Sie 1 TL von der Mischung mit 250 ml kochendem Wasser und lassen Sie den Tee zugedeckt zehn Minuten ziehen. Bei Bedarf mit Honig süßen und drei Tassen über den Tag verteilt warm trinken.

Süßholz

Verwendet wird die Wurzel, sie wirkt auswurffördernd, entzündungswidrig und krampflösend und ist 50-mal süßer als Zucker, verbessert also den Geschmack des Tees.

Isländisch Moos

Diese Flechte ist reich an Schleimstoffen und wirkt daher reizmildernd auf die entzündeten Schleimhäute in Mund und Rachen. Auch bei Reizhusten geeignet.

Spitzwegerich

Verwendet werden die getrockneten Blätter, sie wirken schleimlösend und reizmildernd.

Hagebutte (Heckenrose)

Die getrockneten Schalen der Hagebutte sind reich an Vitamin C und tragen so zur Stärkung der Abwehr bei.

Sie benötigen für den Hustentee:

  • Süßholzwurzel 20,0
  • Isländisches Moos 10,0
  • Spitzwegerichblätter 10,0
  • Hagebutten ohne Kerne 10,0

Brustwickel mit Kartoffeln

Gekochte Kartoffeln sind ein hervorragender Wärmespeicher, sie lindern den Husten und wirken schleimlösend.

So wird`s gemacht:

  • Kartoffeln weich kochen, mit der Schale auf das Stofftaschentuch legen (mit einem Blatt Küchenpapier zwischen Kartoffeln und Taschentuch lassen sich die Kartoffeln später bequem entsorgen) und etwas abkühlen lassen, bis die Kartoffeln nicht mehr heiß sind.
  • Die Seiten des Taschentuchs zu einem Päckchen übereinander schlagen und mit Heftpflaster fixieren.
  • Kartoffeln mit den Fäusten zerquetschen.
  • Bevor Sie Ihrem Kind das Päckchen auf die Brust legen, bitte unbedingt die Temperatur überprüfen, damit sich das Kind nicht verbrennt.
  • Das Päckchen auf die entblößte Brust des Kindes legen und ein Wolltuch oder einen Schal drum herum wickeln, anschließend Unterhemd und Schlafanzug anziehen.
  • Auflage entfernen, wenn die Kartoffeln nicht mehr warm sind (kann auch während des Schlafs liegen bleiben).

Sie benötigen für den Brustwickel:

  • zwei bis drei mittelgroße Kartoffeln
  • ein Stofftaschentuch
  • Küchenpapier
  • Heftpflaster
  • einen Wollschal oder ein Wolltuch

Gurgellösung mit Salbei bei Halsschmerzen

Bei beginnender Halsentzündung bereiten Sie einen Tee aus getrockneten Salbeiblättern (1 TL auf 250 ml Wasser). Diesen lassen Sie zugedeckt zehn Minuten ziehen und füllen den lauwarmen Tee in eine Thermoskanne. Gurgeln Sie so oft wie möglich mit dem warmen Tee, er wirkt desinfizierend und eignet sich hervorragend zur Behandlung einer beginnenden Entzündung von Mund und Rachen.
Auch kleine Kinder können bereits mit Salbei gurgeln.

Wenn die Halsentzündung bereits weiter fortgeschritten ist, hilft Gurgeln mit einer gesättigten Salzlösung. Dazu geben Sie 1 TL hochwertiges Speisesalz in ein Glas mit lauwarmem Wasser und gurgeln ebenfalls mehrmals täglich damit.

Lavendelöl

Zur Beruhigung der gereizten Bronchien eignet sich Lavendelöl 10 % (z.B. von Wala). Lavendel wirkt entspannend auf das Zentralnervensystem und auf das Nervensystem des Atemtrakts. Es fördert einen erholsamen Schlaf. Dazu reiben Sie Brust und oberen Rücken Ihres Kindes mit dem zimmerwarmen Öl ein. Eignet sich zur Anwendung vor dem Schlafengehen.