Die Gesprächstherapie ist neben der Verhaltenstherapie eine weitere Möglichkeit, Lösungsansätze für ein schwerwiegendes Problem zu erarbeiten.

Gesprächstherapie

Die Gesprächspsychotherapie, kurz Gesprächstherapie genannt, ist neben der Verhaltenstherapie eine weitere Möglichkeit, im achtsamen Gespräch zwischen Patient und Therapeut nach Lösungsansätzen für ein psychisches Problem zu suchen. Der Dialog findet auf Augenhöhe statt – Patient und Therapeut sind gleichberechtigt. Der Therapeut hat die Aufgabe, für eine Atmosphäre zu sorgen, die es dem Patienten ermöglicht, sich zu öffnen und die Schritte zur Lösung seines Problems selbst zu gehen. Der Therapeut nimmt sich dabei so weit wie möglich zurück, manipuliert und führt nicht, erteilt keine Ratschläge und bewertet nicht. Er begleitet den Prozess durch aktives Zuhören, Aufrichtigkeit, Wertschätzung und Empathie. Falls erforderlich, greift er sanft lenkend ein, mehr aber nicht. Dabei vertraut er auf die Entwicklungsfähigkeit des Patienten und dessen natürliches Streben nach Entfaltung und seelischer Gesundheit.

Anwendungsbereiche und Ablauf

Anwendungsbreiche (Liste)

Wirksam bei Ängsten und Depressionen

Die Wirksamkeit der Gesprächstherapie bei der Behandlung von Ängsten und Phobien sowie zur Linderung von Depressionen ist empirisch belegt.

Gesprächstherapie

Beginn und Ablauf einer Gesprächstherapie

Der Ablauf ist vergleichbar mit dem der Verhaltenstherapie. So beginnt die Therapie mit fünf probatorischen Sitzungen à 60 Minuten, die der Problem- und Verhaltensanalyse, dem Abstecken realistischer Therapieziele, des gegenseitigen Kennenlernens und der konkreten Therapieplanung dienen. Im Anschluss an diese „Probezeit“ entscheiden Patient und Therapeut gemeinsam, ob eine weiterführende Therapie sinnvoll und zielführend ist. Voraussetzung für das Gelingen der Gesprächstherapie ist die Fähigkeit des Patienten, sich kritisch und aktiv mit seinen Problemen auseinanderzusetzen.

Weiterführende Therapie (Kalender)

Weiterführende Therapie

Hat sich der Patient entschieden, die Therapie fortzusetzen, werden die Sitzungen wie gewohnt im wöchentlichen Rhythmus durchgeführt. Jede Sitzung beginnt mit einem kurzen Resümee, wie es dem Patienten seit der letzten Stunde ergangen ist, ob er noch Fragen zum Inhalt der letzten Sitzung hat und was er zum aktuellen Termin an Themen mitgebracht hat. Diese werden anschließend eingehend besprochen. Wie bei der ganzheitlichen Schmerztherapie übernimmt der Patient die Regie: Er entscheidet, über was er spricht und welchen Raum er den einzelnen Themen geben möchte. Der Therapeut hört aufmerksam zu, fragt nach, spiegelt und paraphrasiert, d.h. er wiederholt das Gesagte entweder im gleichen Wortlaut oder sinngemäß. Damit signalisiert er dem Patienten, dass er ihn verstanden hat und gibt ihm gleichzeitig die Möglichkeit, den Faden wieder aufzugreifen und weiterzuspinnen.